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Archive for April, 2012

Solidarisches Landwirtschaftsprojekt in Wien: für Resilienz der Ernährung

[via]

SoliLa! Jedlersdorf bleibt!

– Bitte unterzeichnen! –

Unterstützungserklärung

Seit 17. April, Tag des kleinbäuerlichen Widerstands, besetzen ca. 100 Landlose, Studierende und Aktivist*innen den ehemaligen Boku-Versuchsgarten in Wien 21, Jedlersdorf, um hier Gemüse anzubauen und solidarisch zu landwirtschaften. Das Land wurde bisher bereits von Stadtlandwirtschaftsinitiativen genutzt. Die vier Hektar fruchtbaren Lands sind jedoch bedroht, verbaut zu werden. Dabei kommt aktuell der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), der Universität für Bodenkultur (Boku) und auch der Stadt Wien eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der möglichen Verbauung zu. Wir unterstützen das auf der Fläche entstehende Projekt „Solidarisch Landwirtschaften“, kurz SoliLa! Jedlersdorf und setzen uns hiermit für dessen Fortbestand ein.

Wir kritisieren, dass

  • unsere Stadt täglich weiter zubetoniert wird, obwohl 80.000 Wohnungen und 30 % der Büroflächen in Wien leer stehen. Allein zwischen 1997 und 2003 wurden in Wien 2.420.000 m² Grünflächen verbaut. Dabei handelte es sich großteils um landwirtschaftlich genutztes Land. Jeden Tag werden in Österreich 15 Hektar Land durch Verbauung oder Verkehr nahezu unwiederbringlich gefressen.
  • gleichzeitig der Zugriff auf enorme Flächen in anderen Ländern steigt (zB Landgrabbing, Spekulation). Auf diesen Flächen werden Nahrungsmittel, Futtermittel, Agrartreibstoffe und Ressourcen für Wien produziert bzw. abgebaut. Das verschärft globale Land- und Ressourcenkonflikte immer weiter.
  • es absurd ist, dass in Zeiten von Klimawandel, Energie- Ernährungs-, Finanz- und Wirtschaftskrise, „peak oil“ und „peak soil“ fruchtbares Land immer weiter verbaut und spekulativen Interessen zugeführt wird.
  • wenige finanzkräftige Akteure, „Experten“ und Eliten über zentrale demokratische Fragen bestimmen. In der Krise der Demokratie brauchen wir freie, selbstbestimmte und solidarische Räume, in denen Demokratie neu gelebt werden kann und Menschen auf Augenhöhe zusammenleben und -arbeiten können.

Wir stellen uns gegen die weitere Verbauung (zB über die Bundesimmobiliengesellschaft, BIG). Denn eine nachhaltige, bedürfnisorientierte und solidarische Lebensmittelproduktion und -versorgung ist eine wichtige Antwort auf die ökologische und soziale Krise.

Deshalb unterstützen wir die SoliLa,

  • eine selbstbestimmte, solidarische, bedürfnisorientierte und lokale Landwirtschaft aufzubauen, über die Menschen mit gesunden und ökologisch nachhaltigen Lebensmitteln versorgt werden können.
  • einen Ort zu schaffen, der den Austausch und die Weitergabe von Wissen ermöglicht und der allen Menschen offen steht, die sich aktiv an diesem Projekt auf Augenhöhe beteiligen wollen.
  • weil es emanzipatorische und kreative Ansätze in Bildung, Forschung und Lehre, sowie im politischen und sozialen Zusammenleben und im Verhältnis zur Natur braucht.
  • landwirtschaflichen Grund vor Verbauung zu schützen, zu erhalten und eine zukunftswürdige und emanzipatorische Stadtentwicklung zu ermöglichen.
  • weil dieses Projekt gerade in Wien eine wichtige und zukunftsweisende Form der Landnutzung ist. Land ist Gemeingut und die sozial und ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung ist eine zentrale Zukunftsperspektive. Dafür braucht es eine gesellschaftliche Wende, für die Projekte wie SoliLa einen wichtigen Beitrag leisten.
  • gemeinsam mit vielen anderen emanzipatorischen Kräften für eine Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung einzutreten.

Unterstüzungserklärung verbreiten:

Als PDF zum Download und verteilen

Online unterzeichnen: http://www.change.org/petitions/universit%C3%A4t-f%C3%BCr-bodenkultur-bundesimmobiliengesellschaft-stadt-wien-bebauungsstopp-und-solila-bleibt#

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ASPO Conference 2012: 30.5.-1.6., Vienna

This years conference of the Association for the Study of Peak Oil (ASPO) will take place in Vienna from 30th May to 1st June. ASPO is hugely important for the investigation of the geological fundamentals of peak oil. Dr. Werner Zittel, working at the LBST and member of the Energywatchgroup in Germany, part of ASPO, will be one of the speakers. He has written an updated report on peak oil, gas and coal in 2010, funded within the project “Save our Surface” and has released a report on metal availabilites in 2012, funded by the project “Feasible Futures“.

The conference website is http://www.aspo2012.at/

Topics are:

  • The Future of Energy Supply and Demand
  • The Decline of Conventional Oil & Gas
  • Europe´s Shale-Gas Perspective
  • The Availability of Fossil Energy
  • The geopolitical Perspective of Energy supply and infrastructure
  • Economical and Societal Consequences of the Second Half of the Oil Age
  • Strategy Options: Resilience & Transformation
  • Peak Oil & Urban Design

Land and Resource Scarcity. Capitalism, Struggle and Well-being in a World without Fossil Fuels

To Be Published 31st December 2012 by Routledge – 224 pages

Series: Routledge Studies in Environmental Policy

Edited by Andreas Exner, Peter Fleissner, Lukas Kranzl, Werner Zittel

This book brings together geological, biological, radical economic, technological, historical and social perspectives on peak oil and other scarce resources. The contributors to this volume argue that these scarcities will put an end to the capitalist system as we know it and alternatives must be created. The book combines natural science with emancipatory thinking, focusing on bottom up alternatives and social struggles to change the world by taking action. The volume introduces original contributions to the debates on peak oil, land grabbing and social alternatives, thus creating a synthesis to gain an overview of the multiple crises of our times.

The book sets out to analyse how crises of energy, climate, metals, minerals and the soil relate to the global land grab which has accelerated greatly since 2008, as well as to examine the crisis of profit production and political legitimacy. Based on a theoretical understanding of the multiple crises and the effects of peak oil and other scarcities on capital accumulation, the contributors explore the social innovations that provide an alternative.

Using the most up to date research on resource crises, this integrative and critical analysis brings together the issues with a radical perspective on possibilites for future change as well as a strong social economic and ethical dimension. The book should be of interest to researchers and students of environmental policy, politics, sustainable development and natural resource management.